Mittwoch, 3. April 2013

Frühling, oder doch die Verlängerung des Winters?



Frühjahr 2013, oder doch die dritte Halbzeit des Winters??

Normalerweise jucken mich Dinge, die ich nicht beeinflussen kann nicht die Bohne. Aber just in dem Moment, als ich am letzten Wochenende aus dem Zelt raus schaute und den „Weißen Dreck“ (verzeiht meine Ausdrucksweise!!) sah, wurde mir kotz übel...

Die Messe Saison ist nun durch, bei meinem Hausbau geht’s trotz der schlechten Witterung gut voran und auch der Osterhase steht schon in den Startlöchern. Doch an wirklich effektives Angeln ist nicht zu denken. Normalerweise habe ich Ende März schon ca. 20 Nächte auf der Liege verbracht. Gut durch den Hausbau bin ich dieses Jahr etwas gehandicapt, aber trotzdem komme ich bisher nur auf fünf Ansitze. Das Wetter lässt einfach nicht mehr zu, teilweise sind die Gewässer ein weiteres Mal in 2013 zugefroren. Vielen von euch wird es wahrscheinlich genauso ergehen. Zum Einen  bedarf es schon einiges an Überwindung, sich jetzt ans Wasser zu hocken, zum Anderen braucht es gute und funktionelle Ausrüstung, ansonsten ist man schnell wieder zuhause in den eigenen vier Wänden. Aber wie heißt es so schön: „Dort kann man nichts Fangen!“.
Da der meist gehasste Mensch im Moment (der Wettermensch im Fernsehen) noch immer von gleichbleibend schlechten Bedingungen berichtet, will ich euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, damit ihr euch nicht den „Arsch“ abfriert und vielleicht noch einen Fisch fangen könnt.
Beginnen wir mal bei der Bekleidung, diese sollte auf jedenfalls trocken und warm halten, bei mir macht das die Odin-Kombi in Verbindung mit der Serak Pants Fleece Hose. Das ist eine sehr bequeme und angenehm zutragende Kombination, die einen auch in seiner Bewegungsfreiheit nicht einschränkt. Atmungsaktiv und Wasserabweisend kann man so viele Stunden auch bei widrigsten Bedingungen im Freien verbringen. Gutes Schuhwerk ist jedenfalls eines der grundlegenden Dinge beim Winterangeln. Ich habe hierfür mittlerweile Jahrelang dicke Neopren Stiefeln mit einer massiven Sohle. Auch hier gilt die Goldene Regel: „Wer an der Bekleidung spart, wird später leiden!“. Wie viel an Bekleidung man in Reserve mit ans Wasser nimmt bleibt jedem selbst überlassen, ich nehme lieber ein bis zwei Kleidungsstücke mehr mit.
Eine weitere Utensil ohne die ich mir das Winterangeln nicht mehr vorstellen kann ist meine Zeltheizung. Ich verwende schon seit Jahren das Modell der Fa. HPV, welche mich noch nie im Stich gelassen hat. Ein warmes Zelt ist nicht nur für das eigene Wohlergehen ausschlaggebend, sondern auch ein Beitrag zum Fangerfolg. Man angelt einfach effizienter und aktiver, wenn man sich wieder rasch aufwärmen kann, wie z.B. nach dem Ruten auslegen oder ähnlichem. Da ich sehr viel Zeit alleine am Wasser verbringe, ist für mich genug Lesestoff wichtig, da man die meiste Zeit im Zelt verbringt (ich zumindest) und die Tage auch immer noch recht kurz sind.
Im Vorfeld sollte man sich Gedanken über die Gewässerwahl machen, am Ultra Low Stock Gewässer ist die Chance einen Fisch zu fangen bei den jetzt vorherrschenden Witterungsbedingungen kaum möglich. Daher weiche ich gerne auf Seen mit durchschnittlicher Fischdichte aus, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu steigern.
Ich persönlich bin jetzt nicht der Angler, der super komplizierte Rigs verwendet. Mein Motto lautet: „Einfach aber effektiv!“. D.h. 15-20cm geflochtenes bzw. ummanteltes Material, Aligner und einen auffälligen Popup bzw. Schneemann als Köder. Dazu noch ein kleiner PVA-Stick aus Pellets und eventuell etwas Stickmix, fertig! Zur Futtermischung greife ich gerne auf sogenannte Spod-Mixe in Kombination mit Pellets und etwas Partikeln zurück, da dieses Futter sehr schnell von unseren Freunden wahrgenommen wird. Noch ein effektiver Faktor ist, dass diese Mischung nicht so schnell sättigt wie z.B. Boilies es machen. Da bei den vorherrschenden tiefen Wassertemperaturen der  Stoffwechsel noch sehr langsam arbeitet, läuft man ansonsten Gefahr, dass man die Fische schnell überfüttert und somit kaum mehr Chancen auf einen Fang hat. Aber nichts desto trotz, um jetzt einen Karpfen zu fangen braucht man eine große Portion Glück, aber mit der richtigen Ausrüstung und Taktik ist man dem Fangfoto vor weißem Hintergrund bestimmt einen Schritt näher...
In diesem Sinne hoffe ich auf bald steigende Temperaturen…

Keep Smart
Michael